08.März

Internationaler Frauentag – Ein Tag für Gleichberechtigung und Empowerment

Am 8. März feiern Menschen weltweit den Internationalen Frauentag – einen Tag, der nicht nur Blumensträuße, sondern vor allem die gesellschaftliche Rolle von Frauen, ihre Errungenschaften und den anhaltenden Kampf für Gleichberechtigung in den Fokus rückt.

Warum gibt es den Internationalen Frauentag?

Der Ursprung des Frauentags liegt im frühen 20. Jahrhundert, als Frauen in vielen Ländern für ihre Rechte auf die Straße gingen. Themen wie das Wahlrecht, bessere Arbeitsbedingungen und Gleichstellung in der Gesellschaft standen im Mittelpunkt. Die Sozialistin Clara Zetkin schlug 1910 auf der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz erstmals einen jährlichen Frauentag vor – ein Meilenstein der Frauenbewegung.

Seitdem hat sich viel verändert, doch der Kampf um Gleichberechtigung ist noch lange nicht vorbei.

Wo stehen wir heute?

Heutzutage sind Frauen in vielen Bereichen sichtbarer als je zuvor: in der Politik, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft. Dennoch zeigen Statistiken, dass Frauen weltweit immer noch weniger verdienen als Männer, seltener Führungspositionen bekleiden und häufiger von Armut betroffen sind. Themen wie Gender Pay Gap, Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Gewalt gegen Frauen sind nach wie vor drängend.

Die Zahlen sprechen für sich:

• Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 18 % weniger als Männer (Gender Pay Gap 2024).

• Nur rund 29 % der Führungspositionen in deutschen Unternehmen sind von Frauen besetzt.

• Weltweit erleben eine von drei Frauen in ihrem Leben physische oder sexuelle Gewalt.

Ein Tag zum Feiern – aber auch zum Kämpfen

Der Internationale Frauentag ist nicht nur ein Tag der Anerkennung, sondern auch ein Tag des Protests. In vielen Städten finden Demonstrationen und Veranstaltungen statt, um auf Missstände aufmerksam zu machen und Veränderungen einzufordern.

Das Motto der UN für den Frauentag 2024 lautet: „Invest in Women: Accelerate Progress“ – ein Aufruf, in die Zukunft von Frauen zu investieren, denn ohne Gleichstellung kann es keine nachhaltige Entwicklung geben.

Was kann jeder Einzelne tun?

Gleichberechtigung ist keine Frage, die nur Politik oder Wirtschaft betrifft – sie beginnt im Alltag.

• Sprich Missstände offen an, sei es am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis.

• Unterstütze Unternehmen, die sich für Gleichberechtigung einsetzen.

• Teile Wissen über weibliche Vorbilder und ihre Leistungen.

• Hinterfrage Rollenbilder in Sprache, Medien und Werbung.

Der Internationale Frauentag erinnert uns daran, dass Gleichberechtigung kein Zustand, sondern ein Prozess ist – ein Prozess, den wir alle aktiv mitgestalten können. Es geht nicht nur darum, Frauen zu feiern, sondern Barrieren abzubauen, Privilegien zu hinterfragen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Denn Gleichberechtigung ist nicht nur ein Frauen-Thema – sie betrifft uns alle.

Internationaler Frauentag – Ein globaler Blick auf Gleichberechtigung und Herausforderungen

Der Internationale Frauentag am 8. März ist nicht nur ein symbolischer Feiertag, sondern ein kraftvolles Signal für die weltweite Bewegung zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Während in einigen Teilen der Welt große Fortschritte erzielt wurden, bleibt der Weg zu einer echten Gleichstellung in vielen Regionen – insbesondere in patriarchalisch geprägten Gesellschaften – noch weit.

Ein Blick auf die Situation weltweit zeigt, dass die Gleichberechtigung der Frau keineswegs ein hinreichend geklärtes Phänomen ist, sondern ein Prozess, der je nach kulturellen, politischen und sozialen Kontexten unterschiedlich verläuft. Vor allem in muslimisch geprägten Ländern, aber auch in westlichen Demokratien, ist der Kampf um Frauenrechte weiterhin von Rückschlägen und strukturellen Herausforderungen geprägt.

Frauenrechte im globalen Kontext

In Ländern wie Afghanistan, Iran oder Saudi-Arabien sind Frauenrechte in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten. Die Proteste im Iran nach dem Tod von Mahsa Amini im Jahr 2022 haben der Weltöffentlichkeit eindrucksvoll gezeigt, wie mutig Frauen trotz massiver Repression für ihre Rechte kämpfen.

Doch auch abseits von Schlagzeilen ist die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung in vielen Ländern ein weit entferntes Ziel. In vielen Regionen fehlt Frauen der Zugang zu Bildung, sie haben weniger wirtschaftliche Teilhabe oder werden durch gesetzliche Vorschriften in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt.

Einige Fakten:

• Laut UNESCO haben weltweit 130 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Schulbildung.

• In Afghanistan dürfen Frauen seit der Machtübernahme der Taliban nicht mehr an Universitäten studieren.

• In Saudi-Arabien durften Frauen erst 2018 offiziell Auto fahren – ein Meilenstein, der jedoch keine umfassende Freiheit bedeutet.

Ein Rückschritt auch im Westen?

Doch auch in westlichen Demokratien, die sich oft als Vorreiter für Gleichberechtigung verstehen, ist der Fortschritt keineswegs linear. Die jüngsten Entwicklungen in den Vereinigten Staaten von Amerika zeigen, dass bereits erkämpfte Rechte nicht selbstverständlich sind.

Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Jahr 2022, das landesweite Recht auf Abtreibung zu kippen, hat deutlich gemacht, dass Frauenrechte auch in gefestigten Demokratien rückgängig gemacht werden können. Diese politische Erneuerung hat eine Welle der Empörung ausgelöst – und gleichzeitig verdeutlicht, wie fragil Errungenschaften sein können.

Warum dürfen wir nicht ins Nichtstun verfallen?

Der Internationale Frauentag ist ein Tag, der nicht nur an Erfolge erinnert, sondern auch die bestehenden Missstände sichtbar macht. Es reicht nicht aus, auf Fortschritte zu verweisen – der Blick auf die Realität zeigt, dass Frauen weltweit weiterhin systematisch benachteiligt, diskriminiert und entrechtet werden.

• Der Gender Pay Gap existiert in fast allen Ländern der Welt.

• Gewalt gegen Frauen bleibt eine der größten Menschenrechtsverletzungen weltweit.

• Politische Rückschritte bedrohen die körperliche Selbstbestimmung von Frauen – auch in Demokratien.

Solidarität kennt keine Grenzen

Die Kämpfe von Frauen in Afghanistan, Iran oder den USA sind keine isolierten Konflikte – sie sind Teil einer globalen Bewegung. Feminismus ist dann am stärksten, wenn er sich als internationale Solidaritätsbewegung versteht. Die Stimme einer Frau in Teheran, die ihr Kopftuch ablegt, und die Stimme einer Frau in Texas, die für ihr Recht auf Abtreibung kämpft, gehören zusammen.

Was können wir tun?

• Informieren und Bewusstsein schaffen: Teilen wir die Geschichten von Frauen weltweit.

• Politischen Druck ausüben: Unterstützen wir Organisationen, die sich für Frauenrechte einsetzen.

• Eigene Privilegien hinterfragen: Gleichberechtigung beginnt im eigenen Alltag – in Sprache, Verhalten und im Engagement für andere.

Ein Tag des Aufbruchs, nicht des Stillstands

Der Internationale Frauentag ist kein Feiertag, sondern ein Aufruf zum Handeln. Solange Frauen irgendwo auf der Welt ihrer Rechte beraubt werden, darf kein Land, keine Gesellschaft und keine einzelne Person ins Nichtstun verfallen.

Gleichberechtigung ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht. Die Frage ist nicht, ob wir etwas tun sollten – sondern was wir tun können und müssen.

Künstlerinnen wie Shirin Neshat oder Louise Bourgeois haben mit ihren Werken nicht nur künstlerische, sondern auch gesellschaftliche Grenzen verschoben.

Shirin Neshat setzt sich in ihren Fotografien, Filmen und Installationen intensiv mit der Rolle der Frau in der islamischen Welt auseinander. Ihre Werke wie Women of Allah oder Turbulent thematisieren Identität, Exil und den Konflikt zwischen Tradition und Moderne.

Louise Bourgeois wiederum schuf mit ihren Skulpturen wie Maman oder ihren textilen Arbeiten ein kraftvolles Symbol für Weiblichkeit, Erinnerung und Trauma – oft als Antwort auf eine von Männern dominierte Kunstwelt.

Beide Künstlerinnen stehen exemplarisch für Frauen, die sich mit Mut und Kreativität einen Platz in der Gesellschaft erkämpft haben.

Marina Abramović hat mit ihrer radikalen Performancekunst physische Grenzen ausgelotet und Fragen nach Macht, Kontrolle und Verletzlichkeit gestellt – oft in direkter Konfrontation mit männlich dominierten Kunstkreisen.

Simone de Beauvoir prägte mit Das andere Geschlecht einen Meilenstein des feministischen Denkens, der bis heute als Fundament der Frauenbewegung gilt.

Camille Claudel war eine herausragende Bildhauerin, deren Talent lange im Schatten ihres Mentors und Liebhabers Auguste Rodin stand – ein Schicksal, das viele Künstlerinnen teilen.

Und natürlich Frida Kahlo, deren Kunst zutiefst autobiografisch ist, geprägt von Schmerz, Leidenschaft und der Auseinandersetzung mit ihrer Rolle als Frau – oft im Konflikt mit der Dominanz ihres Mannes Diego Rivera.

All diese Frauen haben sich nicht nur gegen äußere, sondern auch gegen innere Kämpfe behauptet.

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